Brustverkleinerung bei Makromastie

Wenn die weibliche Brust eine unnatürliche Größe erreicht, die nicht mehr zu den restlichen Körperproportionen passt, spricht man von Makromastie. Dabei liegt eine übermäßige Vermehrung des Drüsengewebes vor, die das altersbezogene Regelmaß überschreitet. In den meisten Fällen ist eine Hormonstörung, ggf. verbunden mit Übergewicht und hohem Fettanteil im Brustgewebe, Ursache für die Riesenbrust.

Hängebrüste und Makromastie der Brustverkleinerung

Frauen, die unter unnatürlich großen Brüsten leiden, haben häufig eine sehr breit gefächerte Beschwerdesymptomatik. Dies sind zum einen Probleme im körperlichen Bereich, darunter v.a. Schmerzen im Wirbelsäulen-, Schulter- und Nackenbereich, Haltungsschäden, Druckstellen an Schultern sowie Entzündungen in der Brustumschlagsfalte. Zum anderen bestehen erhebliche soziale Einschränkungen und psychosoziale Beschwerden. Hierzu zählen v.a. Minderwertigkeitsgefühle, Befangenheit, ein verzerrtes Körperbild sowie Einschränkungen in der Ausübung sportlicher Aktivitäten.

Da die Makromastie als Brustfehlbildung anerkannt ist, stellt sie eine medizinische Indikation für eine Brustverkleinerung (Mammareduktionsplastik) dar. Bei dem Eingriff wird die Brustgröße auf ein normales Maß reduziert, indem überschüssiges Gewebe schonend entfernt wird. Ziel ist, mit der Brustverkleinerung Brustfehlbildung samt Beschwerdebild signifikant zu therapieren.

Verschiedene Studien belegen, dass mit einer professionellen Brustverkleinerung Makromastie sehr erfolgreich bekämpft werden kann: Symptome können gelindert und häufig sogar ganz beseitig und die Lebensqualität der Patientinnen deutlich erhöht werden. Dennoch fordern Krankenkassen häufig eine Maßzahl des Reduktionsgewichts als Begründung der medizinischen Indikation. In einigen Lehrbüchern wird ab einem Gewicht von 1000g von Makromastie gesprochen. Viele Fachärzte lehnen allerdings solch standardisierte Definitionskriterien ab, da die individuellen Körperproportionen der Frau dabei unberücksichtigt bleiben. So kann bei einer 1,50m großen Frau mit einem Gewicht von 48kg bereits ein Brustgewicht von 500g zu erheblichen Beeinträchtigungen führen.

Expertenrat

Lassen Sie sich in jedem Fall von Ihren Ärzten (Orthopäde, Gynäkologe, Hautarzt, Hausarzt) Ihre Beschwerden und von verschiedenen Seiten die Notwendigkeit zu einer Brustverkleinerung bescheinigen. So haben Sie bessere Chancen, dass Ihre Krankenkasse einen Antrag genehmigt.

Übrigens: Bei Frauen mit großen Brüsten ist aufgrund des hohen Gewichts das Gewebe in der Regel sehr schwach und die Haut stark gedehnt. Wird nun eine große Menge Gewebe entfernt, kann sich die Haut nicht ausreichend zusammenzuziehen, und es kommt zu schlaffen Hängebrüsten. Daher empfiehlt es sich, bei dem Eingriff gleich das Gewebe straffen zu lassen, so dass mit der Brustverkleinerung Riesenbrust und Hängebrust gleichermaßen korrigiert werden können.