Lejour-Methode

Besonders narbensparend ist die Brustverkleinerung, wenn der Schnitt nur um den Warzenhof herum und anschließend senkrecht nach unten bis zur Brustumschlagsfalte erfolgt, der waagerechte Schnitt danach aber ausbleibt. Dadurch kann die Narbe deutlich kürzer und unauffälliger gehalten werden.

Diese Form der Schnittführung ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt. So nennt man dieses Verfahren der Brustverkleinerung Lejour (benannt nach der belgischen Chirurgin Madeleine Lejour), I- oder Pilzmethode oder auch Vertikalmethode.

Brustverkleinerung mit der Lejour-Methode

Ist die Brust geöffnet, kann der Chirurg das Fett-, Drüsen- und Hautgewebes entnehmen und die neue Brust formen. Dieser Schritt ist bei allen Methoden der Brustverkleinerung identisch. Typisch für die Lejour-Technik ist das anschließende Zusammenziehen der Haut unterhalb der Brustwarze. Dadurch lässt sich eine optimale Straffung erzielen. Die Narben glätten sich innerhalb weniger Monate von selbst, ggf. ist eine kleine Korrektur erforderlich. In der Regel kann die Brustwarze bei diesem Verfahren in ihrer Position verbleiben.

Die Lejour-Methode hat sich vor allem zur Verkleinerung großer Brüsten, die gleichzeitig gestrafft werden sollen, bewährt. Bis allerdings das endgültige Ergebnis erzielt wird, können einige Monate vergehen. Warum das so ist, erklärt ein Experte: "Bei der Lejour- oder I-Methode wird die übrig gebliebene Haut ähnlich einem Vorhang plissiert. Dadurch wird die Haut angeregt, sich in der postoperativen Heilungsphase zusammenzuziehen und von selbst zu schrumpfen. Das kann - je nach Elastizität der Haut - sehr lange dauern. Während dieser Zeit kann die Haut mitunter sehr wellig, gefaltet oder zerknittert aussehen. Daher ist es ganz wichtig, dass die Patientinnen unbedingt im Vorfeld darüber aufgeklärt werden, dass es sehr lange dauern kann, bis die Brust die gewünschte Form erreicht hat."

Eignet sich die Brustverkleinerung nach Lejour für alle Brusttypen? "Ja - aber mit Einschränkungen. Bei extrem großen Brüsten kann durch die Vertikalmethode unter Umständen nicht genügend Gewebe entfernt werden, hier wäre der T-Schnitt die erste Wahl. Darüber hinaus kann bei stark überdehnter oder geschädigter Haut die Retraktionskraft, d.h. die Fähigkeit der Haut sich ausreichend zurückzuziehen, eingeschränkt sein. Dann würden unschöne Wellen und Falten verbleiben, die in einem weiteren Eingriff korrigiert werden müssen. Auch in solchen Fällen würde ich eher die klassische T-Methode empfehlen."